So klingt Zukunft! Interview mit dem 2Cities Celloquartett
Cosima Regina Federle, Constantin Heise, Michael Wehrmeyer und Alexander Wollheim sind zusammen das 2Cities Celloquartett. Zu viert werden sie das Benefizkonzert der Deutschen Stiftung Musikleben am 14. Oktober im Großen Saal der Elbphilharmonie eröffnen. Wir haben mit den jungen Musiker:innen über ihre Zusammenarbeit gesprochen.
Deutsche Stiftung Musikleben: Ihr spielt zusammen, seitdem ihr 2023 in die Konzertförderung des Deutschen Musikrates aufgenommen wurdet. Kanntet ihr einander schon vorher oder war das eine komplette Wundertüte für euch?
Alexander: Ich würde es eine Wundertüte in dem Sinne nennen, dass wir vorher definitiv noch nicht alle zusammengespielt haben.
Constantin: Ja, genau! Natürlich kennt man sich unter Musikern immer über mehrere Ecken und jeder hat mit einem von uns vieren schon mal zu tun gehabt, zum Beispiel im Studium wie Michael und ich. Aber eigentlich haben wir uns erst durch den Wettbewerb wirklich kennengelernt.
Cosima: Michael und ich sind beide in Regensburg aufgewachsen und hatten dort sogar denselben Cellolehrer. Alexander und Constantin habe ich tatsächlich erst über die Förderung des Deutschen Musikrats kennengelernt. Da haben wir uns zusammengeschlossen und unser Celloquartett gegründet. Ich bin wirklich sehr gespannt auf die weitere Zusammenarbeit.
DSM: Was ist das Besondere an der Besetzung Celloquartett? Worin liegen Herausforderungen oder Chancen?
Cosima: Naja, was ist schlimmer als eine Flöte? – Zwei Flöten! Und was ist schöner als ein Cello? Vier Celli! Cello ist natürlich das herrlichste aller Instrumente und was gibt es da noch Schöneres als dies in vierfacher Ausführung zu erleben?
Alexander: (lacht) Das Besondere am Celloquartett sind für mich einfach diese schier unendlichen Möglichkeiten, die man mit diesem Ensemble hat. Es gibt kein anderes Quartett vier gleicher Instrumente, mit dem man dennoch solche Vielseitigkeit des Registers und der Klangfarben erzeugen kann. Im traditionellen Quartett bildet das Cello immer das Fundament. Im Celloquartett hat jeder von uns die Möglichkeit, auch einmal die Bratsche oder die Geige zu sein, sich sozusagen zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen.
Michael: Das Besondere ist, dass man optimalerweise während dieser engen Zusammenarbeit unglaublich viel voneinander lernen kann.
DSM: Wie gestaltet sich eure Zusammenarbeit im Quartett und worauf legt ihr den Fokus in der Programmauswahl?
Michael: Die Zusammenarbeit gestaltet sich größtenteils friedlich. Es gab jedenfalls noch keine Verletzten (lacht). Die größte Herausforderung ist manchmal, sich pünktlich zum Proben zu treffen… Aber in jedem Fall haben wir zusammen eine Menge Spaß.
Constantin: Ich glaube, wir sind alle wirklich mit dem Ziel dabei, dass Beste aus unserem Zusammenspiel herausholen. Aber wir haben die Fähigkeit, die Dinge auch mal leichtzunehmen und miteinander zu lachen, nicht verloren. Das ist genauso wichtig.
Cosima: Anders als beim klassischen Streichquartett gibt es bei uns keine Primarios. Wir sind alle gleichberechtigt und wechseln unsere Stimmen immer gerne durch. Und: Bei unserer Probenarbeit liegt uns der Aspekt der Kammermusik sehr am Herzen.
Alexander: Wir versuchen, in unserem Programm aufzuzeigen, dass das Cello quasi das Chamäleon unter den Instrumenten ist. In jedem Stück erkennt man eine andere Facette: Es klingt mal orchestral, mal wirklich kammermusikalisch, mal unglaublich gesanglich. Wir spielen sogar Musik, die ursprünglich für Gambenconsort geschrieben wurde. Uns ist diese Vielseitigkeit wichtig. Aber wir haben nicht nur Bearbeitungen ausgewählt, sondern spielen auch einige sehr selten aufgeführte, sehr schöne Originalwerke – vor allem in unserem französischen Programm mit einigen recht unbekannten Komponisten, die wunderschöne Werke für vier Celli geschrieben haben.
DSM: Was erwartet die Zuschauer am 14.10.?
Cosima: Wir eröffnen den Abend mit dem, wie der Titel schon sagt, feierlichen Stück von Richard Wagner, das hoffentlich gut auf die Atmosphäre des Abends einstimmt. Wir alle lieben dieses Werk. Es bringt die Klangfarben des Celloquartetts besonders gut zur Geltung. Wir sind sicher, dass wir mit dem Publikum in der Elbphilharmonie unsere Begeisterung für dieses Stück und die Formation des Celloensembles teilen werden. Darauf freuen uns schon.
Michael: Die Zuschauer erwartet ein schöner, warmer, saftiger Celloklang gepaart mit jeder Menge Vibrato!
„So klingt Zukunft!“ – Benefizkonzert der Deutschen Stiftung Musikleben am 14. Oktober um 20 Uhr in der Elbphilharmonie. Es gibt noch Karten!
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