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Eingabe einer Violine von der ganzen Familie
Foto: Eingabe einer Violine von der ganzen Familie

Herbstvergabe 2023

Instrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds finden bei unseren jüngsten Stipendiat:innen – Musiker:innen ab 12 Jahren, die beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert erfolgreich waren – ein neues Zuhause auf Zeit.

Eine schöne Tradition hat die doch ansonsten sehr einschränkende Corona-Zeit mit sich gebracht: Die Herbstvergabe von Streichinstrumenten an Preisträger:innen des Bundeswettbewerbs Jugend musiziert findet seit 2020 in der Geschäftsstelle der Stiftung statt. Unsere Räumlichkeiten am Hamburger Hafen werden seitdem von August bis Oktober mit Klang und Musik gefüllt. Junge Musiker:innen aus ganz Deutschland reisen dafür nach Hamburg – manche kommen allein, manche mit dem Lehrer oder der Lehrerin und einige bringen Geschwister, Eltern und Freunde mit. Denn oft fällt die Entscheidung nicht leicht und der Rat einer vertrauten Person hilft dabei.

In diesem Jahr gingen so viele Bewerbungen ein, wie lange nicht. Bisher sind 16 Violinen, 5 Bratschen und 5 Violoncelli vergeben worden, weitere Anspiele stehen noch an. Bei dieser großen Nachfrage freuen wir uns umso mehr, dass wir innerhalb weniger Monate auch ungewöhnlich viele neue Instrumente als treuhänderische Eingaben in den Deutschen Musikinstrumentenfonds erhalten haben:

Den Anfang machte eine Violine „mit Zettel Nicolaus Amatius…“, die einst von einem Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg gespielt wurde. Drei Generationen der Familie kamen zu uns in die Geschäftsstelle und haben das schöne Instrument abgegeben. Keine zwei Wochen später hat unser Stipendiat Maximilian Terziyski sich beim Instrumentenanspiel für diese schöne Violine entschieden.

Ein ganz besonderer Neuzugang ist eine Violine, die anstelle der Schnecke mit einem geschnitzten Herrenkopf versehen wurde und deren Boden mit kunstvollen Intarsien verziert ist. Es war eine spannende Reise, herauszufinden, wer der Erbauer des Instruments ist. Bis heute konnte es nicht ganz geklärt werden. Man konnte die Herkunft nur auf Frankreich, 19. Jahrhundert, eingrenzen. Die Vermutung, dass die Geige aus der Werkstatt von Vuillaume stammt, ließ sich nicht bestätigen. Für eine Violine ist das Instrument etwas groß und der Klang besonders warm und dunkel und er erinnert beinahe an den Klang einer Bratsche – wir sind sehr gespannt, wer sich für diese Geige entscheiden wird. Eine Musikerin hatte sich beim Anspiel hier in der Stiftung sofort in sie verliebt, musste das Instrument jedoch nach kurzer Zeit wieder an uns zurückgeben, da die Violine doch etwas zu groß für sie war.

Die Gruppe der zu vergebenen Instrumente setzt sich nicht nur durch die Neueingabe, sondern auch durch die Rückgabe von Instrumenten zusammen. Einige unserer Stipendiat:innen sind mit 30 Jahren der Förderung der Deutschen Stiftung Musikleben entwachsen oder sie haben das Glück, sich bereits vorher ein eigenes tolles Instrument kaufen zu können – so wie Karina Lewicka, die bei der Rückgabe ihrer Bratsche aus dem Fonds noch einmal zusammenfasst, wie sehr sie die Leihgabe weitergebracht und inspiriert hat:
„Ich hatte im letzten Jahr die Gelegenheit, mit der Gaspar-Borchardt-Viola der Deutschen Stiftung Musikleben zu arbeiten. In dieser Zeit habe ich meine Akademie an der Komischen Oper Berlin absolviert und bei vielen Konzerten und Probespielen mitgewirkt. Die Zeit, die ich mit diesem wunderbaren Instrument verbracht habe, hat mir viele unvergessliche und wertvolle Momente beschert, für die ich für immer dankbar sein werde.  Ich freue mich sehr, dass ich die Chance hatte, Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben zu werden!“

Weitere spannende Wochen liegen vor uns und es warten auch noch einige schöne Instrumente darauf, wieder gespielt und vergeben zu werden und junge Musiker:innen auf ihrem künstlerischen Weg zu begleiten. Vier kleine Schätze müssen noch geborgen werden: Ein großzügiger Spender aus dem Rheinland hat der Stiftung vier Instrumente geschenkt. Zwei Violinen, eine Viola und eine Bratsche liegen nun beim Geigenbauer und warten darauf, aus dem Dornröschenschlaf erweckt, hergerichtet und spielbar gemacht zu werden.

 

 

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